Angeln am Etange du Moulin
Dieses Jahr planten zwei Freunde mein Vater und ich nach Frankreich zu fahren. Als wir uns Anfang Februar zusammensetzten entschlossen wir uns an den Etange du Moulin zu fahren. Dieser See fiel bei unseren Recherchen oft ins Auge, da dort ein großer bestand an Karpfen, Koi´s und Stören mit beachtlichen größen vorhanden sein soll. Der See liegt im Norden Frankreichs nahe dem Dorf Vergaville und hat eine größe von ca. 20 HA außerdem liegt er nahe der Deutschen - Französischen Grenze.
Der Anfang war getan und die Zeit verging wie im Flug. Es kam uns so vor als wäre es erst eine Woche seit der Buchung her gewesen, doch es waren bereits 2 Monate vergangen. Nach langer Vorbereitung auf den Trip packten wir am 7. April unser Angelequipment und fuhren in der Früh des nächsten Tages los.
Wir kamen um halb 10 Uhr am See an nach kurzem Gespräch mit dem Besitzer entschlossen wir uns erst eine Runde um den See zu gehen um mit den anderen Anglern zu reden, bevor wir unser Camp aufschlugen.
Nach unserer Runde um den See war unsere Vorfreude etwas gedämpft, weil uns die anderen Angler von ihren „Fangerfolgen“ erzählten. Sie sagten uns dass sie zum Teil schon eine Woche am See waren und durchgehend geblankt hätten erst letze Nacht sollen die Fische aktiv geworden sein und ein Angler soll den ersten Run der ganzen letzten Woche gehabt haben. Mit unseren getrübten Erwartungen kamen wir an unsere Plätze zurück. Nach kurzer Besprechung wollten wir dennoch unser können unter beweis stellen und bauten unser Camp auf. Unsere beiden Doppelplätze lagen direkt nebeneinander und genau am Parkplatz was für uns hieß, dass wir unser Equipment nicht weit schleppen mussten.
Nach dem Aufbau unserer Zelte machten wir uns direkt an die Angeln und jeder von uns verfolgte eine andere Strategie. Meine war es weit draußen zu fischen weil bei meinen vorherigen Recherchen sich herausstellte, dass die Karpfen weit in der Mitte des Sees anzutreffen sind. Ich legte einen „großen“ Futterplatz an auf ca. 100 Meter Entfernung. Ich fütterte einen mix aus Mais, Weizen, Hanf, Pellets und Frankfurter Sausage Boilies, welchen ich gezielt mit der Spomb fütterte. Danach verteilte ich 4 Ruten auf dem Platz. Die erste mit einem kurtzen Chodrig und einem 16mm Pop Up, die zweite mit einem 20mm Frankfurter Sausage Boilie, die dritte mit einem 20mm und 16mm Frankfurter Sausage Wafter und die letze mit einem 20mm Wafter auch Frankfurther Sausage. Ich verwendete bei allen Boilie präsentationen ein IQ D Rig mit einem 6er Kurv Shank, den ich selbst per Hand nochmal die letzte Schärfe gab. Ich fischte das Rig aus einem einfachen Grund und der war:
Die Entfernung, denn wie wollte ich sicher gehen dass ich bei Wurfweiten um die 100 Meter keine Vertütelungen habe. Viele werden sich jetzt auch bestimmt fragen wieso ich so auf Frankfurter Sausage setzte und zwar weil es April war, die Wassertemperatur war unter 10 Grad, dass hieß für mich ich füttere nicht viel und ich dachte mir wenn ich 3-4 verschiedene Sorten fische ist es zu viel Futter und das möchte ich nicht. Außerdem fische ich im Frühjahr lieber deftige Boilies und eher selten süße. Ich wusste durch meine Recherchen auch, dass Frankfurter an diesem See Fische bringen, was sich relativ schnell erkennen ließ. Ich hatte meine vierte Rute noch nicht draußen bekam ich wie verhofft auf die Rute mit Chodrig einen Lauf. Ich merkte schnell dass es kein kapitaler Karpfen sein kann und dann als der Fisch im Kescher war stellte sich herraus, dass es eine schöne Schleie ist.
Nachdem wir alle unsere Angeln im Wasser hatten machten wir uns etwas zu Essen.
Die Dämmerung setzte ein und wir waren alle erschöpft von der Fahrt und dem Aufbau, doch es standen uns 3 Tage Erholung bevor. Wir redeten beim Essen über unsere ersten Eindrücke und wie es beim Angeln ist und es schon jeder erlebt hat bekam ich einen Run auf die Rute mit den beiden Waftern. Nach einem kurzen Sprint war ich an der Rute ich nahm sie auf und hatte sofort Kontakt zum Fisch ich merkte sofort es war diesmal keine Schleie und kein kleiner Karpfen ich spürte dass mein Kontrahent viel Kraft hatte, so wie es sich im darauffolgenden einstündigen Drill herausstellte. Als der erste Rüssler des Trips gelandet war, waren wir vier total aus dem Häuschen wir dachten uns einfach nur Wow so ein Fisch als erster Karpfen so kann es nur weitergehen.
Nachdem der Karpfen versorgt war setzten wir uns wieder zusammen und ließen den Tag gemütlich ausklingen. In der Nacht schwiegen unsere Bissanzeiger, wobei alle froh darüber waren denn dadurch bekamen wir wieder genug Schlaf.
Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne geweckt, nach einem stärkenden Frühstück fütterten wir alle noch ein bisschen nach und beköderten die Ruten neu.
Gegen 10 Uhr bekam ich den nächsten Lauf auf die Rute mit dem 20mm Wafter nach einem schönen und kraftvollen Drill konnten wir auf einen wunderschön beschuppten Schuppi blicken.
Im laufe des weiteren Tages schwiegen unsere Bissanzeiger lediglich ein paar Schleien interessierten sich für unsere Köder aber wir dachten wo Schleien sind können die Karpfen nicht weit sein. Wir genossen den Tag es hatte 25 Grad in der Sonne. Erst am Abend bekamen wir wieder einen Lauf und diesmal war Hannes an der Reihe aber auch auf einen 20mm Frankfurter Sausage Wafter und nur kurtze Zeit später bekam ich auf den gleichen Köder einen Run. Wir konnten an diesem Abend zwei schöne Karpfen verbuchen.
An diesem Abend waren es die letzten Fische dieses Tages wir legten uns nach gemeinsamen Abendessen und beisammensitzen in unsere Bivies. Ich wurde nachts um 2 Uhr von meinen hell kreischenden Bissanzeigern geweckt. In diesem Moment wusste ich noch nicht was mich erwartet doch schnell wurde mir klar dass es diesmal wieder kein kleiner war. Nach einem 2 stündigem Kampf mit meinem Kontrahenten konnte ich ihn das erste mal von nahem betrachten, denn dieser Fisch hatte Kraft wie kein anderer. Ich bekam ihn immer ca. 15 Meter vors Ufer aber der Fisch klebte förmlich am Boden fest und explodierte immer wenn er näher ans Ufer kam und zog ungebremst ins Freiwasser hinaus. Wie gesagt nach 2 Stunden konnte ich auf einen schönen Schuppi mit 33 Pfund blicken der augenscheinlich von mir das erste mal gehakt wurde.
Am nächsten Morgen konnten wir leider keinen Fisch überlisten ich Fütterte noch ein wenig nach. Nach dem Mittagessen beschlossen wir eine Runde um den See zu gehen und uns mit anderen Anglern auszutauschen. Es stellte sich dabei heraus, dass wir die tiefste Stelle befischten und die Fische sich dort nur nachts aufhielten und am Tag ins Seichte zogen. Dass bestätigte auch warum wir nur am Morgen, am Abend und Nachts Fische fiengen. Wir wussten dass wir sie beim ziehen abfangen müssen und dass unsere Köder am Abend immer perfekt liegen müssen um die Chance zu haben einen Rüssler zu überlisten. Am folgenden Nachmittag Biss kein Fisch wie es zu erwarten war aber wir genossen die Stunden und badeten unsere Füße im Wasser und redeten über unsere Taktiken.
Am Abend konnte ich meinen fünften Karpfen überlisten auf einen 20mm und 16mm Wafter es sah so aus als ob meine Taktik aufgeht die Fische beim ziehen abzufangen. Wieder einmal schöner Schuppi.
Leider konnten wir keine weiteren Karpfen landen lediglich noch ein paar Schleien. Am nächsten morgen fingen wir an zusammen zu packen, denn wir mussten die Plätze bis 12 Uhr verlassen. Leider konnte nur ich und mein Freund Hannes ein paar schöne Fische landen aber dank dem guten Wetter war es ein echt erholsamer und schöner Trip für alle. Was mich besonders freute war, dass sich die Frankfurter Sausage Boilies als so fängig herausstellten und meine Taktik aufging.
Euch noch ein dickes Petri euer Basti.
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