Angelurlaub in Ungarn
Anfang April stand für Peter (Shordy), Laszlo und mich eine Werksbesichtigung der Firma SBS Tactical Baits in Ungarn an. Das Ganze sollte durch eine von Laszlo und der Firma organisierten Angelsession abgerundet werden. Das Werk der Firma SBS befindet sich im Osten Ungarns, in der Stadt Nyíregyháza. Unweit davon befindet sich, nahe dem Dorf Székely, der Angelpark Özetanya. Und an diesem Gewässer sollte unsere Session stattfinden.
Wir reden hier von einem künstlich angelegtem Gewässer mit einer Wasserfläche von 24 Hektar und einer Insel im See. Der See ist Teil eines im Jahr 1974 entstandenen Wasserspeichers und wurde 2006 zum Karpfengewässer umgerüstet. Dieses Gewässer ist nichts für Karpfenangler die einsame und stille Nächte in der Natur erleben möchten, sondern eher ein Gewässer für die ganze Familie. Ausgestattet mit 25 Angelplätzen, befinden sich an 12 davon jeweils ein eigenes isoliertes sowie klimatisiertes Holzhaus mit Platz für bis zu vier Personen. An diesen Plätzen finden wir auch jeweils ein Garten-WC. Im Hauptgebäude befinden sich geschlechtergetrennte Duschen und weitere Toiletten. An jeder Stelle befinden sich neben der Feuerstelle für den traditionellen Kesselgulasch, ein Steg und ein Ruderboot. Auf dem gesamten Gelände kann man kostenfrei W-Lan nutzen und auch ein Lieferservice für Pizza usw. kann nach Absprache in Anspruch genommen werden. An der Rezeption sind jeder Zeit Getränke, kleine Snacks und auch Futtermaterial sowie Endtackle der Firma SBS erhältlich. In der Hauptsaison können Sie sich auch direkt vom Koch des Hauses versorgen lassen.
Der See ist sehr gut besetzt mit sehr vielen Fischen der 10 kg Klasse, über Fische von 15 bis 20 kg, bis hin zum Seerekordschuppi von 27,05 kg. Auch Graskarpfen finden wir bis knapp an die magische 50 Pfund Marke. Der See hat seine eigenen Gesetzte. Catch and Release - Pflicht gilt selbstverständlich und auf den schonenden Umgang mit den Fischen wird sehr viel Wert gelegt. Somit ist jede der 25 Stellen bereits mit einer Abhakmatte und einer Wiegeschlinge ausgestattet. Des Weiteren finden wir an jedem Platz zwei Stabbojen welche auch vorzugsweise genutzt werden sollten, denn pro Stelle dürfen sechs Ruten gefischt werden. Man brauch nicht groß rechnen um festzustellen, das 150 Ruten auf 24 Hektar schon nicht wenig sind und sollte dann mal ein besserer Fisch am Band hängen kann man sich vorstellen was geschehen wird, wenn normale H – Bojen verwendet werden. Auch diese Erfahrung haben wir machen dürfen. Da der See im Schnitt 1,50 m bis 2,50 m tief ist und die maximale Tiefe bei 3,50 m liegt, reichen die Stabbojen vollkommen aus. Das Fischen und drillen ist ausschließlich vom Ufer gestattet. Nach der Ankunft am See darf man das vorhandene Boot zum Ausloten nutzen. Des Weiteren ist es gestattet einmal Früh und einmal Abend mit dem Boot zu füttern oder die Stabbojen umzustellen. Der See ist frei von Hindernissen und hat einen überwiegend festen Sandboden und ist somit auch sehr leicht zu befischen. Es gibt so gut wie keine markanten Stellen deswegen muss man die Fische hier per Futter am Platz halten, was bei unserer Session auch ganz gut geklappt hat.
Und nun noch einmal zu unserer Session. Wir fischten zu viert auf den Plätzen 24 und 25. Wir waren sehr gespannt und Shordy legte einen sauberen Start hin. Er konnte in den ersten sechs Stunden sofort drei Schuppis von 10,5 kg, 14 kg und 16 kg auf die Matte hauen. Das ging ja schon mal gut los. Allerdings blieben die Nacht alle Pieper ruhig und ich machte mir Gedanken woran es liegen könnte. Wir fischten im Prinzip alle möglichen Distanzen ab und präsentierten jeder andere Köder vom einzelnen Cornpoppi bis zum 30 mm Wafter. In der zweiten Nacht konnten wir dann alle Fische fangen und der Stein kam langsam ins Rollen. Jeder von uns konnte viele Fische auf die verschiedensten Köder fangen und auch das „Stalken“ hatte sich für mich bewährt. Denn nach der zweiten Nacht, konnte ich zwar zwei Fische landen, aber war dennoch unzufrieden für solch ein Gewässer. Da wir zwischen unserer Insel und dem „Festland“ tagsüber Fische lokalisieren konnten, wagten wir uns unsere Ruten zum Teil Ufer nah abzulegen. Nach einer knappen halben Stunde meldete sich dort der erste Fisch und wir konnten tagsüber mehrere Fische auf dieser Art überlisten, während nachts die Ruten am Steg liefen.
Der 16 Kilo Fisch sollte der Größte unserer Session bleiben. Allerdings konnte Laszlo den schönsten Fisch, einen makellosen Zeiler von zirka 10 kg landen. Für Laszlo und mich waren Schuppis von 14 kg die Größten Fische der Session. Wir haben alle zwischen 10 und 20 Fischen in den vier Nächten gefangen und hatten gemeinsam jede Menge Spaß. Teilweise auch stress, denn bei mir zum Beispiel lief es erst in der letzten Nacht richtig aus dem Ruder, nachdem tagsüber die Ruten im Inselrücken nicht liefen und ich diese wieder nach vorne raus fischte. Nahezu stündlich liefen die Ruten am Steg und ich konnte die letzte Nacht alleine 10 Fische landen. Also auch an Paylakes gibt es Höhen und Tiefen. Sicherlich haben die Fische nicht den Wert für mich wie an öffentlichen Gewässern gefangene, aber bei dieser Tour ging es vordergründig um den Spaß und dem gemeinsamen Fischen, denn da wir alle aus verschiedenen Ecken Deutschlands kommen, kommt wir nicht oft dazu gemeinsam unserem Hobby nachgehen zu können.
Ich hoffe ich konnte euch das Gewässer etwas näher bringen. Wer im gemütlichen Ambiente mit der Familie ein paar schöne Tage erleben möchte, oder wer einfach mal einen dicken Karpfen landen möchte ist hier optimal aufgehoben. Bilder von allen Plätzen sowie deren Verfügbarkeit findet Ihr unter www.ozetanya.hu und könnt dort auch eure Buchung in allen Sprachen vornehmen. Wer etwas mehr von dem Gewässer sehen will kann sich gerne unter folgendem Link unser Video von der Session zu Gemüte führen.
Viele Grüße und immer Pieper aus und Bremse zu ;)
Euer Tamás
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