Tamas Feher

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Der Dezember war für mich selten so schlecht wie in 2021. Nachdem ich gleich am ersten Tag des Monats, eine Nacht blankte, folgte einige Tage später bei meiner Frau ein positives Testergebnis… Ihr wisst schon, diese miese Grippe mit Sondernamen, wozu ich hier meine persönliche Meinung lieber nicht kundtue. Somit hiess es Homeoffice, was bei mir eh schon wieder der Fall war und zusätzlich noch Frau und Kind zuhause. Zeitweise ist das echt schön aber auf Dauer wird es anstrengend.

Ich riss mich also am „Schlüppa“ und war den ganzen Dezember nicht mal in der Nähe vom Teich. Als zum Ende des Monats eine unnormale warme Phase mit bis zu 13°C am Tag und milden 11°C Nächten im Anmarsch war, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich verabredete mich mit Marcel, einem unserer Field-Tester am 30.12. zum letzten Versuch des Jahres, einen Karpfen zu fangen. Mein Hausgewässer war zugefroren und taute mit der warmen Wetterphase allmählich auf. Da wir gut verknüpft sind, wusste ich bereits, dass so gut wie jeder offene Platz bereits besetzt war. Alle wollten wohl noch einen Abschlussfisch fangen, oder gleich über Silvester bleiben. Bessere Bedingungen konnte man dafür auch nicht haben. Der Platz den wir befischen wollten, war noch halb zugefroren, doch es war absehbar, dass bis abends das Eis weg sein würde. So trafen wir uns in meiner Mittagspause am See und brachen noch Eisschollen am Ufer, damit Marcel schon die Ruten legen konnte.

Ich fuhr anschließend wieder nachhause um zu arbeiten. Am Nachmittag regnete es leicht und der warme Südwind, ließ meine Hoffnung für die Nacht steigen. Gegen 20:30 Uhr war ich dann zurück am Wasser. Das Eis war komplett weg und ich bereitete meine Futter und meine Ruten vor. Zwei Stunden später lag alles wie geplant. Ich fischte auf meiner linken Rute mit einem CSL Hooker Squid-Octopus und fütterte darauf Soluble Squid-Octopus Boilies mit CSL Pellets. Über beides goss ich selbstverständlich passendes CSL Liquid. Diese Kombination ist ideal im Winter, da es auch bei kaltem Wasser extrem gut arbeitet und seine Inhaltstoffe löst. Meine rechte Rute hingegen bestückte ich mit einem 24mm Cocoshell Boilie und fütterte ca. 10 Boilies und etwas Paste dazu. Auch dieser Boilie hat sich in seiner Testphase als ein absoluter Kaltwasser-Köder bewährt.

So quatschten wir mir Marcel noch einige Zeit, bis wir in unseren Autos verschwanden und mit gedrückten Daumen in unseren Schlafsäcken verschwanden. Gegen 5 Uhr meldete sich bereits meine linke Rute. Mit dem Boot zum Spot gefahren, merkte ich dass ich festhing. Ich bekam den Hänger gelöst doch der Fisch war weg. Ich vermute es war nur eine Brasse. Aber immerhin Aktion. Nachdem die Rute wieder abgelegt war, ging ich eine kurze Gassi Runde mit meinem Hund. Noch 50m vom Auto entfernt, meldete sich die CSL Rute erneut, mit einem ähnlichen Fallbiss. Und es war ein dicker Brassen, der da hing und den ich am Boot sofort abhakte und zurück lies. Nun ging es aber wieder ins Auto um noch ein paar Stunden zu schlafen, denn 7:30 Uhr sollte der Wecker klingeln. Das tat er auch. Ich blickte aufs Handy, schrieb meiner Frau eine Nachricht, als plötzlich die rechte Rute mit dem Cocoshell, den Bissanzeiger leuchten ließ. Dieses Mal kein Fallbiss. Ich rannte zur Rute, nahm Sie auf und begab mich sofort ins Boot. Und tatsächlich. Es war ein Karpfen, der weniger Müde war als ich und einige Male, gute Fluchten hinlegte. Ich konnte ihn sicher Keschern und war absolut Happy. Die Rute legte ich nicht nochmal ab, da wir eh einpacken wollten. Ich ließ den Fisch im Kescher am Boot, weckte Marcel und teilte ihm die frohe Botschaft mit. Auch er freute sich sehr für mich. Leider blieben seine Ruten die ganze Nacht still. Wir packten nun zuerst unser Zeug ein, während es heller wurde und machten dann noch ein paar Fotos vom letzten Fisch des Jahres, direkt aus dem Kescher heraus – schonender geht es nicht! Dann ging es wieder nachhause, denn Silvester stand vor der Tür.

Nach einem guten und ruhigen Rutsch ins neue Jahr, verhielt sich das Wetter immer noch untypisch warm. Die Bedingungen waren einfach genial zum Angeln und obwohl ich am Montag wieder arbeiten musste, fuhr ich Sonntagabend nochmal ans Wasser. Ich wollte dieses Wetter unbedingt nochmal nutzen und musste schon lachen, als ich beim Fahren der Ruten satte 8°C Wassertemperatur auf dem Echolot ablesen konnte. Ich war wieder an derselben Stelle, wie ein paar Tage zuvor mit Marcel. Da hatte das Wasser noch 4,5°C bzw. 6°C am Morgen. Unglaublich wie schnell der warme Wind, das Wasser erwärmt. Dieses Mal bestückte meine linke Rute mit einem 30mm Ace Lobworm Wafter und fütterte das restliche CSL Futter dazu. Die rechte Rute blieb unverändert mit Cocoshell. Ich mach es kurz: gegen 2 Uhr gab es bereits den ersten Biss auf Cocoshell. Eine Brasse war der erste Fisch des neuen Jahres für mich…Aber es war immerhin wieder Aktivität auf dem Platz. Gegen 5 Uhr meldete sich, dann die linke Rute und ich stürmte direkt zur Rute, denn auf dem 30mm Wafter war kein Brassen zu erwarten. Wieder hing ich an einem Baumstumpen und der echt heftige Wind, machte es mir nicht leicht den Fisch frei zu bekommen. Doch es gelang mir und auch den Fisch in den Kescher zu leiten, klappte nach ein paar Versuchen. YEEEEEEEEEEEES. Erster Karpfen 2022, check. Ich legte die Rute noch einmal schnell ab und fuhr ans Ufer. Ich packte schnell die Abhakmatte und bereite das Kamera-Setup vor, um den hübschen Spiegler abzulichten. Alles klappte Reibungslos und der Fisch konnte schnell wieder in sein Element zurück. Ich räumte anschließend schon mein Boot, bis auf den Motor aus um eine Stunde später komplett einzupacken. Es blieb dann auch bei dem einen Karpfen. Ich war damit natürlich absolut zufrieden. Der Ausstand 2021 klappte mit einer Brasse und einem Karpfen und der Einstand in 2022 klappte ebenso mit einem Brassen und einem Karpfen. Die Größe der Fische ist im Winter sowie irrelevant, wobei die zweite Nacht wohl eher herbstlich war. Und das war es auch schon mit meinem kurzen Bericht über meine letzte Nacht 2021 und meine erste Nacht 2022. Ich hoffe bei euch läuft auch alles nach Plan. Gerne könnt ihr eure Fänge in unserem Blog hochladen. Ich würde mich freuen!

Beste Grüße

Euer Tamás