Die Letzte Tour 2017
Es ist Ende Oktober und es kribbelte in meinen Fingern wie verrückt, denn meine letzte Session ist nun gut 4 Wochen her und ich hab den goldenen Herbst verpasst. Es war also vielleicht meine letzte Chance auf einen Fisch. Meine Planungen liefen auf Hochtouren und ich musste so wie es immer ist ein paar Kompromisse eingehen. Dieses Mal wollte meine Freundin Vivi entscheiden, wo es hingeht. Da sie bei 7 Tagen am Wasser auch ein bisschen „Luxus“ wollte, fuhren wir an ihren Vereinssee, wo im Vereinsheim wenigstens ein Ofen, Strom und fließend warmes Wasser vorhanden waren. Am See angekommen. baute ich erstmal das Camp auf und bereitete das Futter. Da ich wusste, dass die Fische hier nur nachts beißen, konnte ich die Sache ruhig angehen. Als Köder für die Session kamen bei mir nur Frankfurter Sausage Boilies, passende Wafter und Teig zum Einsatz. Auf Partikel und Pellets verzichte ich in diesem See komplett, weil der hohe Weißfisch- und Satzkarpfenbestand nur lästige Beifänge bringen würden.
Die erste Nacht verlief sehr ruhig und wir genossen die aufgehende Morgensonne bei einem ordentlichen Frühstück und Kaffee. Ich überlegte die ganze Zeit woran es lag, dass die Fische nicht wollten. Die Bedingungen mit Westwind, niedriger Luftdruck und etwas Sonne waren eigentlich ideal.
Ich ließ die Ruten bis zum späten Nachmittag liegen, bis ich sie nochmal kontrollierte und neu bestückte! Wobei ich 2 unserer Ruten an neue Spots legte, da die Fische im tiefen Wasser nicht wollten. Ich legte diese beide n Ruten an einem Seerosenfeld mit nur 1,2m Wassertiefe ab und das war genau richtig! Die Ruten lagen nur eine Stunde, bis der Run kam. Im letzten Licht der Sonne versuchten wir zwei den Fisch aus dem Feld zu bekommen. Nachdem wir ihn befreit hatten und aufs offene Wasser gedrillt bekamen, geschah das was keiner möchte… ein Aussteiger… der Frust saß tief, da es einer der besseren Fische im See war, aber „Shit Happens“ - neu bestücken und weiter warten. Der nächste kommt bestimmt! Es vergingen mehrere Stunden, bis ich endlich Aktivität in Form von Schnurschwimmern bekam. Und Punkt 0:00 Uhr der nächste Biss, wieder vor den Seerosen, also machte ich Vivi wieder wach und wir paddelten zum Feld, um den Fisch wieder zu befreien. Dieses Mal ging alles glatt und der erste Fisch der Session war im Netz! Wir legten die Rute nicht neu aus, da wir noch drei im Wasser hatten und legten uns wieder schlafen. Am nächsten Morgen dann wieder ein vereinzelter Piepser- Diesmal an Vivi´s Rute… sie schenkte diesem nicht wirklich Beachtung und erst beim zweiten Piep stand sie auf und sah das es ein Biss war, der Fisch zog über den kompletten See, ohne irgendwie Schnur zu nehmen. So etwas in dieser Art hatten wir beide noch nicht erlebt und als der Fisch vor uns auftauchte, waren wir richtig aufgeregt! Ein richtig guter Spiegler, der ihr sogar mit 12,3 kg den Fisch des Jahres in ihrem Verein brachte! Kurze Fotosession und wir ließen die zwei Fische wieder in ihr Element zurück.
Die Tage vergingen und wir stellten fest, dass die großen Fische im 48 Stunden Takt auf unsere Seeseite kamen. Ein Tag Ruhe und am nächsten Tag kamen immer die Bisse. Wir konnten insgesamt 10 Fische zwischen 10 kg und 12 kg überlisten. Darunter viele Markante Schuppi´s, die wir beide nicht kannten. Wir entschlossen, dass wir unser Glück nicht zu sehr herausfordern wollten und angelten die letzten beiden Tage nicht mehr, sondern genossen nur die Ruhe am Wasser. Ein für uns gelungener Saisonabschluss, der die Vorfreude auf 2018 steigen ließ.
Ein erfolgreiches Angeljahr 2018!
Euer Olli
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