Die Schuppis sind los!
Anfang Oktober konnte ich mir etwas Urlaub gönnen und fuhr nochmal für eine Nacht an den kleinen See in NRW, den ich in letzter Zeit regelmäßig beangelte. So langsam bekam ich ein Gefühl, wo sich die Fische aufhalten und wollte gezielt die größeren Fische fangen. Dazu nutzte ich mein Boot, um die Montagen direkt an den überhängenden Bäumen auf der anderen Uferseite zu platzieren. Die Wassertiefe beträgt dort ca. 1 Meter. Die letzten Male fischte ich an der abfallenden Kante ca. 3m von den Bäumen entfernt in einer Tiefe von 1,5-2 Metern. Die Schnur wurde straff gespannt und die Bremse komplett zugedreht, um den Karpfen so gut wie keine Möglichkeit zu geben in die Äste zu schießen. Ich saß direkt an den Ruten um schnell eingreifen zu können.
Der Luftdruck spielte mir in die Karten. Der seit einer Woche andauernde Hochdruck wandelte sich in ein starkes Tief. Bedingungen, bei denen ich meistens gute Erfolge erzielen konnte. Es dauerte dennoch bis zur Dunkelheit, als der erste Fisch einstieg. Ein kleiner Schuppenkarpfen. Er hat den 30 mm M3 Wafter ohne Probleme weggeschlürft.
Ich fuhr die Rute schnell wieder an den Spot und fütterte ein paar Boilies dazu. Gerade den Schritt aus dem Boot gemacht, flog mir die zweite Rute förmlich entgegen. Ich hatte einen der besseren Fische im Drill. Als das Netz des Keschers sich endlich unter dem Fisch befand war ich mir sicher, dass dies einer meiner bisher größten Fische hier am See war. Ich hielt einen schönen dunklen Schuppenkarpfen mit etwas mehr als 12 kg in meinen Händen. Wie das immer so ist fing ich ihn nicht auf die extra gekauften 30 mm Wafter, sondern auf eine Kombination von 6 mm M3 Pellets mit einem kleinen 10 mm Pop-Up, die ich mit Sekundenkleber am Haar befestigte.
Die Nacht verlief von da an sehr ruhig, der nächste Morgen hatte es dafür in sich. Ich wollte gerade anfangen einzupacken, als sich plötzlich mein Delkim meldete. Der Fisch hing und ich hatte ihn schon in Ufernähe als dann auch meine zweiter Delkim anfing zu piepsen. Doppelrun. Nachdem ich den ersten Fisch sicher landen konnte, kümmerte ich mich um den zweiten. Zwei kleinere Schuppenkarpfen lagen in der Matte.
Ich hielt es für richtig, noch etwas zu bleiben, machte das Boot wieder fertig und fuhr beide Ruten raus. Nach nicht einmal 15 Minuten dann der nächste Lauf. Der Fisch hing sofort im Baum fest... Ich ruderte mit Rute und Kescher auf die andere Seite voller Hoffnung den Fisch doch noch landen zu können. Nachdem ich mich Ast für Ast näher an den Fisch kämpfte konnte ich einen starken Druck am Ende der Schnur spüren. Doch die Freude war leider nur von kurzer Dauer, denn der Fisch schlitzte wenige Sekunden später aus.
Bis zum Mittag fing ich noch 3 weitere Schuppenkarpfen zwischen 5 - 6,5 kg und eine große Brasse als Beifang. Im Ganzen sehr zufrieden machte ich mich auf den Heimweg.
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