Erfahrungsbericht - Alexander Herzog
Der Wechsel zu neuen Boilies
Nach langer Angelpause wurde ich gefragt, ob ich einen neuen Boilie aus dem Hause SBS Baits testen wollen würde. Da ich zu jeder Schandtat zu haben bin und mich bisher durch die verschiedensten Baitfirmen getestet habe, fiel mir die Entscheidung recht einfach. Nachdem ich die Eurostar Coconut-Shellfish Murmeln zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich auf den ersten Blick direkt sehr angetan und musste natürlich auch gleich ans Wasser damit. Die Bedingungen waren zwar nicht gerade gut zum Testen eines Boilies, Mitte November. Die Temperaturen waren schon ziemlich niedrig und auch die Gewässer kühlten mehr und mehr ab. Bewaffnet mit der heißen Ware in Rot-Weiß, ging es ans Wasser und ich warf meinte Montagen an eine Kante in Wurfweite. Mit dem Wurfrohr ein paar Boilies hinterher geschnickt, mehr Aufwand habe ich mir nicht gemacht und dennoch hatte ich irgendwie ein gutes Gefühl. Es dauerte auch nicht lange und nach zirka anderthalb Stunden konnte ich den ersten Fisch landen.
Kein großer, aber immerhin eine Aktion. Leider blieben bis zur Heimfahrt am nächsten Morgen die Ruten still. Es zog mich über den Winter 2019 noch öfters an diese Stelle. Ich war immer wieder erfolgreich, obwohl die Bedingungen nicht einfacher wurden. Und ab Januar habe ich dann auch die Geige eingepackt und auf besseres Wetter gewartet.
Der Junggesellenabschied
Ende Mai stand für mich eine ganz besondere Angelsession, mit mein Kumpel aus Kindergartenzeiten an. Seinen Junggesellenabschied am Wasser feierten nur wir beide. Das Angeln stand somit nicht komplett im Vordergrund. Deshalb hatte ich auch nur das Boot mit Paddel, ohne Motor und Co. mitgenommen. Meine Ruten lagen auch recht schnell. Nach einem guten Abendessen und einer ordentlichen Gesprächsrunde am Feuer, bekam ich den ersten Biss leider setzte der Fisch sich fest und ich konnte ihn nicht landen - naja passiert. Die Rute neu gelegt und wieder ans Feuer gesetzt plauderten wir weiter. Nach nicht allzu langer Zeit lief sie nochmals ab, aber nach einem kurzen Drill ist auch dieser Fisch ausgestiegen. Irgendwie war der Wurm drin. Nachdem ich die Rute erneut auf ihren Spot abgelegt hatte, konnten wir nun auch ein wenig schlafen. Um zirka 4 Uhr gab es erneut einen Fullrun. Ich merkte schnell, dass der Fisch festhing, also reduzierte ich den Druck, stieg in mein Boot und ruderte dem Fisch entgegen, was sich sehr schwierig gestaltete, da ein recht starker Wind wehte. Ich habe schon damit gerechnet, das ich auch diesen Fisch verlieren würde. Als ich dann bei dem Hindernis ankam und den Fisch in zirka einem Meter Wassertiefe sehen konnte, stieg mein Adrenalinspiegel rasant an. Während der Befreiungsaktion stand der Fisch ganz seelenruhig neben dem Baumstumpen, an dem er festhing. Nach der Befreiung legte er eine heftige Flucht hin. Nach einem langen und harten Drill, konnte ich ihn dennoch in den Kescher führen. Und so einen Nacken hatte ich bis dato noch nie gesehen. Am Land angekommen, ging erst mal ein Bild mit dem Fisch auf der Abhakmatte an meinen Teamkollegen Tamás, der einige Stellen weiter saß. Er wusste sofort um welchen Fisch es sich aus diesem gut 700ha großen Gewässer handelte. Da dieser Fisch eine markante Rückenflosse hat, trägt er den Namen Sonik. Auch aus Ironie, da er wohl bei Tamás 2015 und 2017, ohne jegliche Gegenwehr in den Kescher zu führen war. Er kam auch zwei Stunden später, zum Wiegen und Fotografieren vorbei, bevor er nach Hause fuhr. Die Waage zeigte 15,1 kg, mein neuer PB. Was für ein geiles und gelungenes Wochenende, dass ich mit meinen besten Kumpel verbringen durfte. Jetzt war ich richtig heiß auf große Fische. Die passenden Murmeln hatte ich ja anscheinend gefunden.
Ab ans Hausgewässer
Jetzt zog es mich an mein Hausgewässer, an dem für mich das gezielte Karpfenangeln 2012 begann. Ich befischte an diesen Wochenende Stellen, die bisher immer gut liefen, an diesem strukturreichen Kiessee. Schon nach kurzer Zeit bekam ich den ersten Biss, der wie an diesem Gewässer gewohnt, ziemlich brutal war. Aber ich merkte sofort hier ist etwas anders. So extrem hatte ich das bisher nur ganz selten. Leider ist mir der Fisch nach einiger Zeit auch noch ausgestiegen… So ein Mist… Nachdem ich meine Frustration überwunden hatte, lag die Montage wieder an der gleichen Stelle. Doch die Ruten schwiegen die ganze Nacht lang. Ich entschied mich am nächsten Tag beide Ruten ins Tiefe zu legen, da ich die Fische dort bei dem warmen Wetter eher vermutete. Der Stellenwechsel hatte sehr gut funktioniert. Ich bekam Biss auf Biss an beiden Ruten. Unter anderem, konnte ich einen wunderschönen Spiegler und einen tollen Schuppi landen, der mir sogar den Haken aufgebogen hatte. Mal wieder eine absolut gelungene Session.
Das 1. SBS Teamfischen
Ich dachte schon besser hätte dieses Jahr nicht laufen können, als ich spontan zum 1. SBS Teamfischen eingeladen wurde. Natürlich konnte ich nicht nein sagen und fuhr gemeinsam mit Tamás nach Thüringen. Als wir nach über drei Stunden Autofahrt, kurz vor Mitternacht an dem Gewässer ankamen, bauten wir im strömenden Regen unsere Zelte auf. Zum Glück war nur werfen angesagt, auch wenn wir aus Sicherheitsgründen ein kleines Schlauchboot dabeihatten. Ich war sehr zuversichtlich, dass was in der ersten Nacht gehen würde, da die anderen Kollegen, die schon ein paar Tage früher da waren bereits gut was auf die Matte legen konnten. Noch dazu hatte Tamás nach nicht einmal einer Stunde den ersten Lauf, der leider im Holz verloren ging. Die Nacht war allerdings ruhig gewesen. Am frühen Vormittag konnten wir zwei Schuppis und einen kleinen Graser fangen.
Im Laufe des Tages fiel mir auf, dass die Fische in diesem See volle Kanne im Laich standen. Überall platschte es wie wild. Es ist an den Ruten auch ziemlich ruhig geblieben. Die anderen konnten vereinzelt noch den ein oder anderen Graser überlisten. Ein cooler Tag mit deftigem Gulasch und ausgelassener Stimmung verging.
Am nächsten Morgen meldete sich einer meiner Bissanzeiger. Nach dem ich die Rute aufnahm, merkte ich hier ist was anders. Der Fisch machte kontinuierlich Druck und machte auch nur ganz sanfte Kopfschläge. Als ich den Fisch über den Kescher zog, den Teamkollege David bereithielt, war ich sehr erleichtert. Ein massiver Schuppi schwamm im Kescher, wahnsinn. Nach dem Wiegen stellte sich raus, dass ich meinen PB den ich erst Ende Mai getoppt hatte, nochmal höher schrauben konnte. 18 kg Schuppenpower und das komplett ausgelaicht. Ich wette der Fisch hatte vor dem Laichen gute 20 kg. Solche Fische kannte ich nur aus dem Internet und jetzt halte ich selber, solch einen massiven Fisch in meinen Händen. Ich war stolz wie Bolle und setzte das tolle Tier nach dem Foto- und Videoshooting wieder zurück in sein Zuhause. Leider tat sich an meinen Ruten nichts mehr bis zur Abreise am nächsten Tag. Es war aber echt eine coole Zeit am Wasser und man hat viele neue Leute kennengelernt, mit denen man vorher nur über WhatsApp kommuniziert hat.
Fazit
Das restliche Jahr 2020 konnte ich noch den ein oder anderen guten Fisch fangen, was mir bestätigte, dass das Wechseln von Billigboilies, auf hochwertigere Kugeln aus dem Hause SBS, wohl eine sehr gute Entscheidung war. Ich bin gespannt was das nächste Jahr mit sich bringt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
LG
Euer Alex
Instagram@alexander_herzog
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