Zeit der Früchte

27 September, 2015.

Michael Nürenberg

SBS Germany

September, Oktober und der November diese drei Monate zählen die meisten Menschen wohl zum Herbst. Kalendarisch gesehen beginnt der Herbst am 23. September und endet am 21. Dezember. Zwiespalt der Gefühle. Der Alltag wird härter, viele verbinden mit Ihm kurze Tage mit wenig Sonnenstunden, Nebelfelder sogar kleine vorwinterlicher Depressionen entstehen.
Für uns Angler und Naturliebhaber wohl die schönste Zeit des Jahres. Kühle klare Luft, Pilze im Wald, Vogelschwärme gen Süden oder einfach die bunten Blätter an den Bäumen.

Rückblickend war der September weniger herbstlich, klar, das Wasser wird kälter. Die Nächte gehen unter die 10°Grad-marke und erste Frühnebel waren auch schon dabei. Dennoch die Blätter an den Bäumen sind fast vollständig vorhanden und grün gefärbt.

Unterwasser sieht es bei uns am linken Niederrhein ähnlich aus. An den großen Baggerseen ist die Wassertemperatur noch relativ hoch und das Kraut glänzt in seiner vollen Pracht. Die Fische stellen sich langsam auf den bevorstehenden Winter ein und sind bereits goldig gefärbt. Das ganz große Fressen steht Ihnen aber wohl noch bevor.

Ich für meinen Teil bin dieses Jahr ganz entspannt, das Jahr ist bereits sehr gut gelaufen. Und probiere einfach die Zeit am Wasser zu genießen, natürlich will ich nicht ganz unvorbereitet sein. Dennoch in Stress soll es dieses Mal nicht ausarten.

Sowieso habe ich diesen Sommer am Lac de Saint Cassien so einiges gelernt. Wer unter Druck viele Fische fangen will, dem gelingt einfach gar nichts! Erst wenn wieder so richtig Spaß an der Sache hängt, dann läuft es von ganz allein.
Kein Zielfisch, keine Jagd nach Gewichten, einfach dass was ich liebe – Angeln!

So verbringe ich, wann immer ich Zeit habe, die Wochenenden am dünn besetzten Baggersee. Auch wenn es dem Anschein nach in der letzten Zeit Trend war, ist es genau die Angelei, die mir am meisten Spaß macht! Jeder gefangene Karpfen, hat einen ganz besonderen Wert für mich. Es ist einfach die pure Freude! Und wenn es an einem Wochenende gleich zweimal klingelt, gibt es kein Halten mehr. Die Fische haben den Futterplatz definitiv angenommen und ich kann meiner Sache ganz entspannt nachgehen.

In der Zeit wo ich keinen Fisch auf dem Arm habe, genieße ich einfach die Ruhe und fülle meine Tanks mit neuer Energie. Der perfekte Ausgleich eben.

So habe ich den perfekten Einstand in den frühen Herbst bereits geschafft. Und ich freue mich auf die „Zeit der Ernte“. Bis dahin mache ich einfach das was ich liebe, ich gehe Angeln!