Karpfenangeln als Ausgleich!
Jeder kennt das Problem, man muss für Klausuren lernen, hat eine stressige Arbeitswoche oder das Privatleben fordert viel Zeit. So muss unsere Leidenschaft, das Karpfenangeln, nur zu oft zurückstecken. Es ist jedoch wichtig einen Ausgleich zu finden, welcher uns vom Stress befreit und uns Aufatmen lässt. Da ich derzeit selbst vor meinen Abiturprüfungen stand, musste ich meinen Kopf einfach mal frei bekommen.
Daraufhin packte ich bei der nächsten Gelegenheit das nötigste Tackle für eine Tagessession zusammen und fuhr an einen kleinen See, welcher einen guten Bestand an Karpfen bis 20 Pfund aufweist. Nachdem ich alles an meine Stelle gebracht hatte, baute ich meine Ruten auf und befütterte meine Spods. Nach 10 Minuten lief die linke Rute auch schon ab. Da jedoch reichlich Störe im See vorhanden sind, war auch der Widersacher am Ende der Schnur, ein Vertreter dieser Art. So legte ich die Rute neu aus und verweilte auf meinem Stuhl. Nachdem ich einen M3 am IQ-DRig montierte und diesen an einem überhängenden Busch anbot, lief diese, kurz nachdem ein Blasenteppich über meinen Platz fegte, ab. Nach einem kurzen aber kampfstarken Drill, landete ein Schuppi von 12 Pfund im Kescher. Nach kurzem Fotoshoot durfte dieser wieder schwimmen.
Eine Hand voll Halibutpellets von SBS wurden nachgefüttert und die Rute wurde neu platziert, doch erstmal lief nichts mehr. So fasste ich den Entschluss und baute eine Rute zum Stalken um, da ich wusste, dass zwei Kois im Gewässer schwimmen. Polbrille auf und eine Runde um das Gewässer. Und Tatsache, ich sah einen der Kois. Eine große, orange/schwarze Silhouette schoss durchs Wasser in Richtung ausgespülte Wurzeln. Schnell ein Halibutpellet von SBS am Haken fixiert und in die Nähe des Kois geworfen. Minuten vergingen und ich bemerkte, dass die Fische, sowie Karpfen als auch der Koi, Unterschlupf zwischen dem Geäst suchten. Als ich den Köder neu und dieses Mal näher an den Fischen positionieren wollte, nahm der zweite Koi den Pellet in der Absinkphase. Nachdem der Haken sauber in der Oberlippe fassen konnte, zog dieser hinüber zu den Wurzelstümpfen. Mit leichtem Gegendruck, brach der weiße Körper des Fisches durch die Wasseroberfläche. Als dieser dann endlich über den Kescherrand glitt, konnte ich aufatmen. Nach einem kleinen Freudenschrei wurde mir bewusst, dass ich meinen ersten Koi fangen konnte.
Leider verging die Zeit am Wasser viel zu schnell und nach 6 Stunden rief der Alltag. So packte ich ein und freute mich auf den nächsten Kurzansitz an diesem Gewässer.
Nachdem ich eine Woche den Bücherwurm spielte und meine Themen ordentlich durchpaukte, ging es am Samstag erneut an den kleinen See. Dieses Mal mit Verstärkung, in Form vom SBS-Teamangler Sebastian. Als wir gegen 8 Uhr morgens am Gewässer ankamen, zogen noch Nebenschwaden über die Wasseroberfläche und der Tau tränkte die Schuhe. Beim Aufbauen bemerkte ich, dass ich meine Bissanzeiger samt Banksticks zuhause vergessen hatte. Mist… was nun? Aber da wir nicht weit von den Ruten entfernt saßen, entschloss ich mich, diese frei auf meinen Carryall zu legen. Die Bremse war weich eingestellt und der Biss sollte an der Rutenspitze erkennbar sein. Leider spielte der steigende Luftdruck uns nicht in die Karten. Wir wollten jedoch nicht aufgeben und nach zahlreichen vorsichtigen Aktionen, schlug meine Rute erstmals kräftig aus und endlich hing ein kleiner, aber sehr markanter Spiegler am Haken, welcher nach 2 Minuten in den Maschen des Keschers lag. Foto, zack!
Fertig. Dann wurde die Rute neu ausgebracht und neu befüttert. Endlich lief auch Sebastians Rute ab, welche er mit einem Dark Firefly Popup am Choddy in der Mitte des Sees positioniert hatte. Er sagte schon früh, dass das Fluchtverhalten karpfenuntypisch sei und tatsächlich hatte sich ein Stör den Poppi schmecken lassen. Nachdem dieser versorgt war, brachte auch meine Rute wieder Fisch. Leider entpuppte sich dieser aber als kleine aber goldbraune Brasse, welche jedoch kurz vor dem Kescher ausschlitzte. Ich glaube mein Kescher war dem dankbar.
So konnte Sebastian den nächsten Run verwandeln und kämpfte mit einem kampfstarken kleinen Graskarpfen. Heute sollten wir aber auch nicht großartig vom Glück gezeichnet sein, woraufhin dieser kurz nach der Landung zurück in sein Element sprang. So hatte sich das Foto auch erledigt. So kehrte am frühen Mittag wieder Ruhe ein. Es lief sehr zäh, nur leichte und zaghafte Anfasser, aber keiner blieb hängen. Woran lag es? Waren die Bleie zu leicht? Waren die Rigs nicht optimal? War die Hakengröße unangemessen? Egal was man veränderte, nichts half. So taten wir das, was wir am besten konnten. Wir warteten ab und aßen Milchbrötchen. Endlich zog meine Pelletrute ab und ich konnte einen weiteren Stör aus diesem Gewässer in den Kescher befördern.
Das Glück sollte aber einfach nicht auf unserer Seite sein. Sebastian brachte seine Ruten neu aus und eine davon sogar am anderen Ende des Sees, welcher 0.5 ha hatte. Und genau diese Rute, die nah an einer Wurzel abgelegt wurde, brachte auf Ansage einen Lauf. Der Fisch leistete heftigst Widerstand und trotz Gegendruck, zog dieser in eines der zahlreichen Hindernisse. Es war uns einfach nicht gegönnt. Abwechselnd bekamen wir Bisse an Plätzen, die vor Hindernissen nur so wimmelten. Jedoch verloren wir jeden einzelnen durch zu hohen Druck oder durch die Hindernisse. Daraus schlussfolgerten wir, dass die Fische hier unheimlich weiche Mäuler haben mussten. Auch wenn es nicht die größten Fische waren, zum Abschalten waren die Tage top. Mit dieser Information beendeten wir den Angeltag und waren mit den Gedanken schon bei dem nächsten Trip.
Wenn euch der Bericht gefallen hat, findet ihr in Zukunft weitere spannende Artikel bei SBS und auf unserer Seite Carprelease.
Euer Yannick B.
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