Koi Story
Letztens ging es zum Burggraben in meiner Nähe, einem Privatgewässer, welches ich glücklicherweise als einziger Karpfenangler befischen darf.
Ein Fisch, welcher mir von Anfang an auffiel, da er sehr oft an der Oberfläche unterwegs war, war ein oranger Koi, welchen ich auf 10 bis 13 Kilo schätzte.
Einen Bereich um ihn gezielt zu beangeln, konnte ich dem Fisch nicht zuordnen, da dieser durch den ganzen See zog und überall mal zu sehen war.
Am See angekommen machte ich mir einen Überblick des Gewässers. Es waren viele Fische aktiv, doch von meinem Zielfisch keine Spur. Schnell lagen die Ruten. Eine an einem Gebüsch am Ufer, die andere direkt vor der Burgmauer. Rute 1 bekam als Köder einen Cocoshell Pop Up. Rute Nr.2 bekam einen einzelnen Eurostar Prototypen, gesoakt in C1 PVA Liquid.
Da die Fische sehr aktiv waren fütterte ich über beide Plätze verteilt ca. 1 Kilo Boilies. Nach ungefähr 20 Minuten bekam ich den ersten Lauf, leider stieg der Fisch nach 5 Minuten aus. Schnell die Montage überprüfen, neuen PVA Bag fertig machen und wieder raus damit. Eine Stunde ohne jegliche Aktivität verging und plötzlich wie aus dem Nichts, liefen beide Ruten nahezu zeitgleich ab. Eine der Ruten übernahm ein Freund welcher mich begleitete und so landeten wir einen 11 Kilo Spiegler und einen 16 Kilo Schuppi. Ich warf beide Ruten neu und 3 Stunden lang rührten meine Hanger sich keinen Millimeter. Ich entschied mich beide Ruten mal neu zu beködern und erneut zu werfen. Die Pop Up Rute lag schnell wieder. Dann holte ich die andere Rute rein und machte einen neuen PVA Bag fertig. Gerade als ich meinen Futterplatz anwerfen wollte sah ich ihn plötzlich, den orangen Koi, er drehte nahe meinem Futterplatz seine Runde. Schnell warf ich die Rute an den Platz und hoffte auf einen schnellen Biss, dieser kam auch tatsächlich nach 2 Minuten. Leider war es nicht der erhoffte Koi, aber dennoch ein schöner kleiner Spiegler, welcher mich ebenfalls sehr freute. Also wieder einen gesoakten Boilie aufs Haar, PVA Bag fertig und ab auf den Spod mit einer Hand voll Boilies damit.
Gegen 22.30 Uhr bekam ich einen zaghaften Fallbiss. Nach kurzem Überlegen nahm ich langsam die Rute auf und brachte die Schnur auf Spannung, ein leichter aber konstanter Druck war zu spüren, ich versuchte den Fisch in meine Richtung zu bewegen. Im selben Moment realisierte dieser scheinbar erst was gerade passierte und brachte plötzlich meine Bremse zum kreischen. Der Fisch gab sich alle Mühe tief unten zu bleiben, so dass es lange dauerte bis ich ihn das erste mal zu Gesicht bekam. Dann kam er das erste mal an die Oberfläche und es dauerte einen Augenblick bis ich realisierte, dass mein Gegner mein Zielfisch war. Urplötzlich lastete ein riesen Druck auf meinen Schultern, alles was mir die nächsten 10 Minuten des Drills durch den Kopf ging war: "Du darfst diesen Fisch jetzt nicht verlieren!" Umso erleichterter war ich als sich dann die Maschen des Keschers um meinen Zielfisch schlossen.
Nach einem kurzen Freudenschrei wurde der Fisch kurz gewogen und es wurden ein paar Fotos geschossen. 12 Kilo oranges Gold, auf die ich lange hingearbeitet habe.
Danach wurde der Fisch in sein Element entlassen, und die Rute neu geworfen. Den Rest der Nacht tat sich nicht mehr aber dennoch war ich überglücklich.
Ich hoffe euch hat meine Story gefallen.
Bis zur nächsten Story.
Euer Mirko
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