Pizza, Pasta, Makaroni, Erfolg mit M3 in Italien
Ende Mai, besser gesagt an Fronleichnam, war es soweit und wir konnten endlich unsere lang ersehnte Reise Richtung Italien antreten. Nach knapp 1,5 Stunden Autopacken und somit Tetris vom feinsten machten wir uns gegen 5 Uhr morgens auf den Weg, doch der Feiertags- und Urlaubsverkehr machte uns schnell zu schaffen, wovon unsere gute Laune aber nicht beeinträchtigt wurde. Nach knapp 10 Stunden Autofahrt waren wir endlich am See und konnten mit dem Aufbau der Zelte beginnen.
Da am See kein Boot und auch keine Futterrakete erlaubt waren, machten wir uns zuerst mit der Markerrute einen ersten Eindruck über die Bodenbeschaffenheiten des Sees. Dieser hatte ca. 10 Hektar, kiesigen Boden und Tiefen bis zu 18 Meter. Das Oberflächenwasser hatte sich bereits auf 18,5 Grad aufgeheizt. Gefischt werden durfte jeweils mit 3 Ruten, die wir auf Plateaus sowie in Ufernähe ablegten. Die Plateaus befischte ich mit einem Snowman an einem ca. 15 cm langen Rig. Um die Neugier einiger Fische zu wecken pimpte ich mein krautblei mit 1-2 Tropfen des Flumino Liquid Concentrate, das für eine gigantische Farbwolke unter Wasser sorgt. Um die Montage verteilte ich auf gut 25m² Boilies mit dem Wurfrohr. Die Spods in Ufernähe präparierten wir – wegen des steil abfallenden Ufers – mit halbierten Boilies und einem bunten Partikelmix, der aus Mais, Weizen, Hanf, Raps und Tigernüssen bestand.
Die erste Nacht verlief relativ ruhig. Erst gegen 6 Uhr bekamen wir den ersten Biss und somit ging es Schlag auf Schlag. Bis zum Ende des zweiten Tages hatten wir ganze 13 Fische notiert. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl die Fische in einem so klaren Gewässer mit bis zu 4,5 Meter Sicht zu drillen. Man sieht jede Bewegung des Fisches und kann somit auch besser auf Kopfschläge und rasante Fluchten reagieren. Doch auch in Italien kam es zu einem Wetterumschwung, der den Fischen anscheinend heftig auf den Magen schlug. Wir saßen im Regen – ohne viel Aktionen an den Ruten. Ganze zwei Tage hielt die Beissflaute an, an denen wir nur wenige Karpfen und aber auch einen Wels fangen konnten. Das Wetter wechselte zwischen Regen und Gewitter. Nur selten kam auch mal die Sonne zum Vorschein. Die Fische standen vor dem Laichen und als sich das Wetter ein wenig eingependelt hatte fing es bei uns richtig an zu laufen. Das Wasser war durch den vielen Platzregen wieder reich an Sauerstoff. Es ging Run auf Run und ein Fisch war schöner als der Andere. Die Fische waren wie ausgewechselt und verlangten uns im Drill alles ab. Besonders die großen Milchner, die sich mit dem Liebesspiel für gewöhnlich mehr Zeit lassen, haben ein ums andere mal unsere Abhakmatte versaut. Wir fischten von 5 Meter Wassertiefe bis runter zu circa 10,5 Meter. Doch das steil abfallende Ufer, das wir mit einem auffälligen Squid Octopus Pop Up am Chod Rig versehen haben, hatte es den Fischen in dem kristallklaren Wasser am meisten angetan.
Wir waren ganze 5 Tage komplett alleine am See und konnten somit die Ruhe der Natur genießen. Auch einige Tiere verschönerten uns unseren Urlaub. Sei es die Wildente, die ihr Nest genau unter unserer Rutenspitze hatte und wir live beim Schlüpfen der kleinen Entchen zusehen konnten. Sei es der Bieber, der jeden Abend seine Bahnen durch den See schwamm, die gefühlten Millionen von Ameisen, die sich im Schlafsack breit machten oder die vielen Schwarzbarsche, die wir rund um die Uhr am Ufer beobachten konnten. Bis hin zum Ende der Session konnten wir sage und schreibe 49 Fische auf die Matte legen, mit einem Gewicht von knapp unter 500 kg. Es war von allem etwas dabei: kleine Graskarpfen von nicht einmal 8 Pfund bis hoch zu einem gewaltigen Schuppenkarpfen der satte 48 Pfund auf die Waage brachte. Damit hatten wir einfach nicht gerechnet und somit wurde auch das Futter knapp, das wir kurzer Hand durch Dosenmais aus dem örtlichen Supermarkt ersetzen mussten.
Es war für uns mehr als einfach nur eine entspannende Woche am See. Wir konnten viele Eindrücke sammeln und haben wieder einiges dazu gelernt. Alles in allem war es eine wahnsinns Session, die wir so schnell nicht vergessen werden.
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