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Springtime

07 June, 2015.
Momme Lenuweit
Momme Lenuweit
SBS Germany

Ein Blick auf den Kalender zeigt, es ist tatsächlich schon wieder Mai und seit einigen Wochen haben wir endlich Temperaturen im zweistelligen Bereich. Jeder um mich herum hatte die letzten Wochen gut gefangen, es juckte mir also arg in den Fingern. Die Zeit lässt oft nichts anderes zu außer „schnelle Nächte“, da selbst das Wochenende dank Schichtarbeit arbeitsreich gestaltet ist.

Wenige Tage später,  es ist 07:00 Uhr morgens. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir einen bedeckten Himmel und es ist eindeutig zu kühl für diese Jahreszeit. Ich könnte jetzt im Bett liegen bleiben und mich nochmal umdrehen, doch dreimal dürft ihr raten wo Ich bin? Exakt, am Wasser! Um genau zu sein auf dem Wasser. In einem Boot der Dimension 1,80m, Modell Nussschale. Auf der Suche nach dem geeigneten Spot.

So langsam habe ich die Faxen dicke. Der Wind treibt den kräftigen Regen schon eine gefühlte Ewigkeit in mein Gesicht und die kühle Außentemperatur macht das Ganze auch nicht besser. Wofür mache ich das nochmal?! 

Ach ja, zum Ausgleich, um meine Abenteuerlust zu stillen, um in der Natur zu sein und zu guter Letzt um Fische zu fangen oder müsste das Fische- fangen an die erste Stelle? Nach einer geschlagenen Stunde in meiner „Nussschale“ bin ich zwar bis auf die Knochen nass geregnet, doch der richtige Spot ist gefunden. Die Durchschnittstiefe liegt in diesem 15ha Baggersee bei 3 Metern. Eine Hand voll Fische konnte ich im klaren Wasser des Sees an einer Krautkante beobachten. Dort fällt es von drei Meter tiefe langsam auf 5,5 Meter ab. Da ich fressende Fische beobachten konnte schätzte ich, dass sich die Karpfen in das dichte Kraut zurück ziehen würden und nur zur Nahrungsaufnahme zum Vorschein kommen. 

Die Temperatur des Wassers lag bei 10-11 Grad.

Bei dem Futter bleibe ich im Frühjahr, in kaltem Wasser dem Motto "Kleckern statt Klotzen" treu. Wenn das "grüne Jahr" in den Startlöchern steht, sind große Futtermengen fehl am Platz. Den Fischen steckt oft noch der Winter in den Knochen. Da kann ein läppisches Kilo, das im Sommer mal eben so mit zwei Kellen ins Wasser fliegt, schon über den Ausgang der Session entscheiden. Genau deshalb arbeite ich jetzt mit relativ wenig Futter, es reichen 500gramm. Mein Augenmerk liegt dabei auf sehr attraktivem Futter, dass ich punktgenau vor dem Kraut verteile. 

Die Montage landet bestückt mit einem kleinen Wafter vor dem Kraut. Hinter her fliegt eine Mischung aus Hanf gecrushten Boilies, Premium Method Mix mit ein wenig Premium Spod Juice. Am Ufer angekommen hat es aufgehört zu regnen und schnell baue ich meinen Schirm und den Rest des Tackles auf. Auf meine Liege geschmissen lausche ich noch kurz dem frischen Grün der Bäume, das über mir raschelt und schon klappen mir die Augen zu. Piep Piep... Stille!!! Verschlafen wache ich langsam auf, ungemütlich klamm fühlt sich mein Schlafsack an. Der Wind das himmlische Kind braust wieder kräftiger und hat mich geweckt. Es ist stockdunkel, schweinekalt und der Himmel ist mit Sternen geschmückt. 

Wie lange hab ich denn geschlafen? Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigt, es ist 22:30. 

Jetzt gibt es ers tmal einen Tee und was zu Essen bei diesem genialen Anblick.

Gut gesättigt und zufrieden kuschel ich mich wieder ein und bin schnell im Land der Träume.
Als hätte mich etwas im Schlaf gebissen springe ich aus dem Schlafsack, 3:30 Run, der Drill verlangt mir einiges ab. Bei dem starken Wind mit Sturmtendenz und dem kleinen Boot, ist das kein wirkliches Vergnügen. Im Kescher landet ein kleiner Schuppi. Am frühen Vormittag packe ich mein Gerödel zusammen, die Mittagschicht ruft.

Nach getaner' Arbeit wird es Zeit für eine weitere „schnelle Nacht“ an einem kleinen, nahegelegenen Flusslauf. Die Bedingungen stehen auf Fangwetter. Erneut gab mein Gefühl mir recht, die ersten Sonnenstrahlen des Tages  bringen mir einen tollen Spiegler, den ich auf meiner Fangseite verbuchen kann.

Keine Zeit zum Angeln? Spart euch die Ausreden und bewegt euch ans Wasser. Holt euch den Ausgleich zur Arbeitswelt. Denn ist gibt keinen schöneren Wecker, als den Klang des Bissanzeigers ;-)

Bis dahin, stay tuned

 

Momme :)

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