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Summer of rebels…

25 August, 2012.
Rouven Meierjohann
Rouven Meierjohann

Wow – Urlaub – dass ich das noch erleben darf! Nein, ich leide nicht an Burn-out oder arbeite unter chinesischen Konditionen, ich war einfach mal wieder angeln und für die Verhältnisse der letzten 9 Monate sogar richtig weit weg. Es ging nach Oranje, ins idyllische und verschlafene Holland!! Süffiges Bier, weiches Matschbrot, Vla und die ein oder andere Frikandel sollten parallel zum Polderhocken in unseren Wänsten verschwinden.

Dirk und ich starteten am vergangenen Donnerstagnachmittag und wir düsten relativ zügig die A30 schnurstracks in Richtung Glück entlang, sodass uns noch ein wunderschöner nordholländischer Sonnenuntergang beim Ablegen der Ruten begleitete. Was uns jedoch noch begleitete, waren Scharen von stechwütigen Mücken, die in dem abgelegenen Gebiet anscheinend keine anderen Futterkrippen als uns besaßen.

Wir fütterten einen Mix aus gegorenem Mais, 10 mm und 16 mm ACE Lobworm-Murmeln, die in der ersten Nacht insbesondere den Grasern mundeten. Gleich vier der kampfstarken, der Mittzwanziger-Klasse angehörigen Döbelhaie fanden den Weg aus dem moorigen Torfwasser in unseren Kescher und sorgten zusammen mit den Mücken für eine unruhige Nacht.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit der Suche nach vielversprechenderen Polder- und Kanalkreuzungen, nach kleinen Kanalstaus oder –kurven in dem riesigen Gebiet, das sich vor uns erstreckte. Die Schwierigkeit bestand darin, aus einer unzähligen Menge an fischträchtigen Stellen und Spots lediglich zwei herauszupicken, die wir in den kommenden zwei Tagen und Nächten unter Beschuss nehmen wollten.

Die zweite Nacht brachte uns neben einigen Brassen ein Pärchen der dunklen Polder-Schuppis, die an dem leichten Gerät enorm Dampf machten und die Seerosenfelder ordentlich durchpflügten. Diese wilde und unbeugsame Stärke und Kraft fesselt mich seitdem ich das erste Mal in Holland an einem dieser schmalen, kaum hüfttiefen Kanäle und Stichseen einen der bis 15 Kilo schweren Rebellen bändigte. Ein absoluter Gegensatz zu den fettgefressenen und porigen Baggerseespiegelschweinchen, die sicherlich zu 90 Prozent die Fangziele der meisten Angler verkörpern, letztendlich auch meine. Aber das ist es auch, was die Angelei für mich so attraktiv macht – es ist die Abwechslung, die Möglichkeit innerhalb eines Hobbys zig verschiedene Dinge zu erleben und zu betreiben. Das Kennenlernen und Ausüben unterschiedlicher Techniken, Fischarten, Methoden, Menschen, Gewässertypen und Länder lässt sich alles im Rahmen dieses einen Hobbys realisieren. Nahezu einmalig!

Insofern freue ich mich, diese unberührte und sicherlich einmalige Naturlandschaft zusammen mit einem guten Freund bald wieder besuchen zu dürfen. Es gibt sie also doch noch, die Orte der Ruhe und Muße, an denen man keine grünen Zelte oder Mannschaften von mitteilungsbedürftigen, profilneurotischen Erlebnisorientierten findet. Danke!

Einen fischreiche Zeit wünscht Euch

Rouven


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